«Mors et vita duello mirando – Leben und Tod in wundersamem Zweikampf»

Kappeler Bekenntnis: Ich glaube an die Rettung der Toten!

Herbst: Die Natur legt sich schlafen, das vormals grüne Land färbt sich braun. Blauer Himmel, klare Luft machen grauen Wolken und Nebelschwaden Platz. Vergänglichkeit steht uns vor Augen, wir halten inne, gedenken unserer Toten und schauen dabei auch auf unser eigenes Leben – und die Ewigkeit.

Wie die Natur nach dem Winterschlaf auf wundersame Weise wieder zu neuem Leben erwacht, glaubt der gottgläubige Mensch nicht, dass mit dem irdischen Tod alles Sein endet. Er ist davon überzeugt, dass im wundersamen Zweikampf das Leben den Tod besiegt.

Dem Übergang vom Leben in den Tod wie auch vom Tag in die Nacht, dem morgendlichen Erwachen und der künftigen Geburt in die Herrlichkeit Gottes spürt dieser Kurs anhand der alten Gesänge des Gregorianischen Chorals nach und vermittelt dabei auch einen Einblick in die Ars moriendi des Mittelalters.

Der Kurs richtet sich an Frauen und Männer, die an einem ungewöhnlichen Zugang zum Gregorianischen Choral und der Beschäftigung mit einem häufig verdrängten Thema interessiert sind. Er findet im Kloster Kappel statt, ehemals Zisterzienserkloster und heute Seminarhaus der Ref. Landeskirche im Kanton Zürich. Zielsetzung des Kurses ist ein singendes Beten anhand ausgewählter Beispiele der 1000-jährigen St. Galler und Einsiedler Tradition, gesungen nach altem Brauch, auswendig und nach Noten. Dabei werden immer auch Bezüge zum reformatorischen Liedgut und zur Musikgeschichte allgemein aufgezeigt. Wir fügen uns in die liturgische Gestaltung des Tages im Kloster Kappel ein. Den Abschluss bildet ein gesungenes lateinisches Nachtgebet am Samstag in der Klosterkirche.